Eine Pferdedecke soll das Pferd in der Regel vor Kälte, Nässe, Wind und im Sommer vor Fliegen schützen. Die Pferdedecke sollte dabei die Bewegungsfreiheit des Pferdes nicht einschränken, damit sich das Pferd mit der Decke auch wohl fühlt.
Doch wie lege ich eine Decke auf`s Pferd und wie verschliesse ich sie? Was muss ich kontrollieren?
Bitte legen Sie die Pferdedecke mindestens 10 cm VOR den Widerrist und das Schulterblatt.
Falls die Pferdedecke Gehfalten hat, liegen diese idealerweise direkt auf dem Buggelenk und nicht seitlich an der Pferdeschulter oder hinten am Ellbogen. Das Schulterblatt muss völlig frei sein, dort sollte KEIN Deckenrand liegen.
Beim Verschnallen der Pferdedecken sollte man folgendes beachten:
Im Hals- und Brustbereich darf die Pferdedecke nicht zu weit verschnallt werden, denn sonst rutscht die Decke in der Bewegung zurück auf das Schulterblatt und den Widerrist und blockiert dort die Bewegungsfreiheit des Pferdes. Der Besitzer meint dann oft, dass der Halsausschnitt zu eng sei, da der Deckenrand über dem Schulterblatt spannt. In Wirklichkeit ist der Halsausschnitt jedoch dann zu weit.
Beim Hinlegen würde die Schulter des Pferdes heraus schauen. Auch Druck- und Scheuerstellen würde das Pferd hiervon bekommen.
Ist die Brustverschnallung zu eng, wird das Pferd in der Bewegungsfreiheit eingeschränkt. Es entsteht ständiger Druck auf das Buggelenk. Auch hier würde die Pferdedecke mit Sicherheit nach einiger Zeit den Geist aufgeben. Abgesehen von den Druck- und Scheuerstellen, die dem Pferd zugefügt werden.
Bei einer Pferdedecke mit Gehfalte ist es wichtig, dass die Gehfalte im Stand geschlossen ist und nicht unter Zug steht. Die Gehfalte hat die Funktion, dass sie sich während der Bewegung des Pferdes öffnet und schliesst. Somit soll das Pferd während der Bewegung keine Einschränkung aufgrund der Pferdedecke haben.
Die Kreuzbegurtung sollte schön locker um den Pferdebauch verschnallt werden, damit das Pferd sowohl in der Bewegung als auch beim Wälzen ausreichend Bewegungsfreiheit unter der Decke hat. Schnallt man die Kreuzbegurtung zu stramm, gibt dies unnötigen Druck auf die Decke und den Bauch des Pferdes. Die Decke kann, falls sie mal etwas verrutschen sollte nicht mehr in die Ausgangsposition zurückrutschen, weil eine zu enge Kreuzbegurtung dies verhindert.
Doch auch eine zu lang verschnallte Kreuzbegurtung ist schlecht. Beim Wälzen, Hinlegen, Aufstehen und Bocken des Pferdes besteht die Gefahr das sich das Pferd in den zu langen Kreuzgurten verhäddert. Das Verletzungsrisiko ist hier sehr hoch!
Zu guter letzt kommen wir nun zur Hinterhandbegurtung. Diese wird oft sehr verschieden verschnallt. Wir raten dazu, die Hinterhandbegurtung beidseitig zu verwenden. Also um das jeweilige Hinterbein des Pferdes. Hier sollte man wie bei der Kreuzbegurtung ebenfalls darauf achten, dass die Gurte nicht zu locker und nicht zu fest sind.
Wie kontrolliere ich die Passform der Pferdedecke auf meinem Pferd?
Bei der Anprobe der Pferdedecken sollte man zum einen immer eine saubere Abschwitzdecke oder ein Tuch zwischen Pferd und Decke legen. Dies verhindert, dass die neue und vielleicht nicht passende Pferdedecke verschmutzt wird. Danach sollte man prüfen, ob die Pferdedecke für das Pferd zu lang oder zu kurz ist.
Im Idealfall schliesst die Decke und somit die Naht an welcher der Schweiflatz angenäht ist mit dem Schweifansatz des Pferdes ab. Die Pferdedecke sollte auf keinen Fall über den Schweifansatz hinaushängen, denn sonst ensteht zuviel Zug auf den Brust-Schulter-Widerristbereich. Dies kann Muskelverspannungen für das Pferd zur Folge haben.
Ist die Decke auf dem Pferd komplett verschnallt und scheint sie nach den ersten optischen Überprüfungen zu passen, sollte man sie nun auch in der Bewegung überprüfen. Am besten führt man das Pferd an der Hand ein paar Runden Schritt. Die Pferdedecke bewegt sich hierbei auf dem Pferd und wird meist etwas nach hinten rutschen. Sollte die Ursprungspassform der Decke jedoch nicht sehr verändert werden in der Bewegung, so ist die Decke für das Pferd passend.